Roman Seelenbrandt Shortstory


Bekannter Fremder

Teil 2


„Du bist seit gestern 30 Jahre alt, ich bin 36 Jahre alt, ich bin zweimal mit dir erwachsen geworden, solang hab ich Dich umsorgt, doch heute ist ein besonderer Tag, man sagt Du bist mit 18 Erwachsen, doch wir lassen euch erst mit 30 erwachen!“ Sagte Martin, bevor Sarah ihn unterbricht. „Halt, halt, halt , stopp, was soll das heißen, Martin geht’s Dir gut, ich mach mir Sorgen, und Angst bekomme ich auch, Du redest wirres Zeug, ich weiß es nicht genau, aber ich glaub Du bist übergeschnappt!“ sagte Sarah. „Keine Angst, es ist alles okay, und auch normal, auch wenn Du es 30 Jahre nicht wahrnahmst, Dies ist der Garten der Träume, Deines Unterbewusstseins, das Blumenmeer entsteht durch die Reinheit in Dir, sie sind der Spiegel Deiner Seele, sie nähren sich von Deiner Liebe“! Gab Martin zur Antwort. Sarah wirkt leicht benommen, sie nahm nun ein großen Schluck von dem Champagner, schaut zu Martin doch sagt erst mal keinen Ton, Martin lächelt, und summt das Lied von Sarahs Lieblingsmelodie, ein Lied welches sie nur hört wenn sie ihr Tagebuch studiert.

Sarah schaut zu Martin und man merkt wie ihre Augen kleiner werden und einen stechenden, ungläubigen, vielleicht sogar ängstlichen Blick kriegen. Dann fragt Sarah, mit ruhiger fast Lautlosen Stimme: „Was ist hier heute Abend los, Martin sage es mir, ich melancholiere förmlich, bin ängstlich, wenn Du nicht damit aufhörst gehe ich nach Hause!“ sagte Sarah. „Beruhige Dich, es ist die Stunde Deiner Freiheit, ein besonderer Moment, für die Leute die Du nicht kennst, Du darfst gleich nach Hause gehen, doch erst möchte ich Dir helfen diesen Augenblick, Dir halbwegs zu verstehen geben, Ich bin nicht von hier!“ sagte Martin, bevor Sarah ihm ins Wort fiel: „Ja das weiß ich doch, Du bist Armenier, aber wer sollen diese Leute sein?“ gab Sarah von sich und Martin antwortete: „ja so fast, diese Leute sind mein Vater und seine Arbeiter, sie waren in Gedanken immer bei Dir und mir, sie haben das möglich gemacht was ich heute feiern darf selbst Du wirst es irgendwann verstehen, denn wenn ich jetzt gehe ist das ein Abschied der ein Wiedersehen verspricht, denn ich fühle mich wie Dein Engel mit echtem Angesicht, denn ich offenbare Dir jetzt einen Teil Deiner Wahrheit!“ Sarah, war still und in sich gekehrt äußerlich ruhig und innerlich laut, sie stellte sich tausend fragen, und ihr fiel auf das Martin für ein Menschen dieser Erde, doch ziemlich anders als die Massen reagierte, er besaß weder Fernseher, nur ein Handy mit meiner Nummer, noch las er Zeitung, oder andere Medienberichte. Martin fuhr nur mit seinem Auto durch die Gegend irgendwie war er immer bei mir, vor allem dann wenn ich traurig oder krank war, Martin wusste immer was los war, er war besser als mein Neurologe oder Psychiater.

Seine Wohnung war gänzlich leer, ein Bett und eine aus vielen nicht zusammengehörenden Küchenbauteilen zierten seine 2 Zimmer Wohnung, er besaß zwar Elektrik nutzte sie aber nicht, er sagte er lebe lieber mit Kerzenlicht. Wenn Sarah fragt wie es in der Firma war, sagte er immer das er seinen Job liebe und da sein Chef kontrolliert was geschieht, ist er ganz beruhigt und glaubt, das er keine Angst vor der Zukunft haben braucht. Sie bekam weder eine Antwort über sein tun, noch den Namen der Firma, er sagte immer nur es gäbe viele Mitarbeiter. An dieses und jenes dachte Sarah und es wurde ihr richtig komisch, sie dachte plötzlich daran, als Martin einmal in seinem Leben betrunken war, das war an dem Tag als sie zum ersten mal eine Nacht mit einem Mann alleine war, sie fand sogar Spuren von Koka und anderen Drogen, er hat sich regelrecht abgeschossen, doch er hatte damals gelogen. Die Gedanken überfielen Sarah, zum ersten mal Spürt sie die Reizüberflutung ihrer Synapsen, der Anbeginn Zukunftssicherer Psychosen. „Du sagtest, heute ist ein ganz besonderer Tag, das fühle ich schon, dieser Garten hier, ist was Besonderes, auch wenn ich es Dir jetzt nicht zeigen kann aber Du hattest recht, in meiner Kindheit sah ich mich oft in einem Blumenmeer?“ fragte Sarah.

„Dieser Garten kommt nicht von ungefähr, schau Dich um wie viele solcher Gärten sahst Du in Deinem Leben?“ fragte Martin und lächelte Sarah an. „Hm….in der Form nicht viele, in der Art vielleicht gar keinen, aber das ist ja vom Interesse des Inhabers verschieden, aber wenn ich daran denke was Du für einen Haushalt führst, wundert es mich was Du für einen Garten für mich bereit hältst!“ antwortete Sarah. „Denke an die Worte, dass er von mir und Vaters Hand kommt, Heute ist die Nacht des Blauen Mondes, schaue in den Himmel wenn Du anfängst daran zu glauben Lohnt es sich!“ sagte Martin. Sarah schaut in den Himmel, der Mond scheint Blau, neben ihm leuchtet ein kleiner Stern ganz flau und verschwindet nach einer Weile, mit seinen Schweif in die unsichtbare Ferne der unendlichen Weite. Sarah schließt benommen die Augen und nimmt zum ersten mal wahr, wer Martin war, ohne daran zu glauben, öffnet Sarah wieder die Augen, ein Ausgestorben gedachter Schmetterling, der sich auf die Sonnenblume legt läutet den Morgen ein, Sarah weiß nicht, dass sie Martin in DIESEM Leben nicht wieder sehen wird